faulender mond

„Alles tot. Was übrig bleibt, geht zum Wurstsonderpostenmarkt um die Ecke. Und wird von den Wurstsonderpostenmarktbesucher*innen verzehrt. BLUT ARBEIT LEBEN“
Premiere 15. Oktober 2024
Uraufführung
Stadttheater Gießen
Spielzeit Eröffnung Kleines Haus
Antje und ihre namenlose Aushilfe stehen in einer Fleischerei und bereiten Wurstwaren zu. Hier ist es überschaubar, das Geld stimmt, die Leute sind nett. Geplant war es trotzdem nicht. Eigentlich mochte Antje ihren bisherigen Job als Fahrkartenkontrolleurin, ehe sie rausgeworfen wurde. Zu sehr hatte sie sich zum Big-Moon-Joker hingezogen gefühlt, einem Spielautomaten, der sich nicht satt schlucken konnte an ihren Münzen. Antjes Kollegin ist noch nicht lang hier. Eigentlich wollte sie einmal Schauspielerin werden, bevor das Kind in ihren Bauch einzog. Wer bei all dem immer schon zugesehen hat, ist der Mond. Auch jetzt, wo sie lustige Sandwiches mit Wurst belegen. Für wen, wissen sie nicht so genau – und als auch hier die Kündigung kommt, bleibt nur der Griff nach den Sternen.
Anaïs Clerc schreibt melancholisch und mit skurrilem Witz von zwei sehr unterschiedlichen Frauen, die doch vieles gemeinsam haben. Vom Leben enttäuscht waten sie durch die Dunkelheit, kommen vom Weg ab, und fallen den Versprechungen einer Partei anheim. Aber dann ist da ja noch der Ausweg hoch zum Himmel.
Besetzung &
Team
Regie Amelie von Godin
Text Anaïs Clerc
Bühne & Kostüme Kristin Buddenberg
Dramaturgie Lena Meyerhoff
Sie Nina Plagens
Antje Carolin Weber
Kind (ungeboren) Noémie Ney
Big-Moon-Joker Pascal Thomas
Pianist Wolfgang Wels, Sorin Mogos
„Menschen, Tiere, Fleisch. Schulter an Schulter. Eine Masse. Viele.“
Pressestimmen
Zentral ist in dieser Inszenierung die Entwicklung vom Opfer zum Täter […]. In der Darstellung von Nils Eric Müller ist Woyzeck jedenfalls zunächst ein umgänglicher, liebenswerter, vielleicht auch einfältiger Kerl, der sich den Launen des Hauptmanns (dämonisch: Pascal Thomas) aus schierer Existenznot ausliefert, wie den Menschenexperimenten des Doktors (der für den ausgefallenen Roman Kurtz kurzfristig eingesprungene Lukas Goldbach). Und dann ist da noch der Tambourmajor, der in seiner engen weißen Reiterhose die irrwitzige Karikatur übersteigerter Männlichkeit verkörpert. Levent Kelleli macht auch diese Figur zu einem fiesen Drecksack, der in seiner Selbstgefälligkeit zugleich immer wieder zum Lachen reizt.“
Gießener Anzeiger, 25.09.2023
„Woyzeck“ als Musical – kann das funktionieren?
Es kann, denn es steckt erstaunlich viel Büchner in dieser Bearbeitung“
Gießener Allgemeine, 25.09.2023
„Dabei findet [Regisseurin Amelie von Godin] schlüssige Bilder, die sowohl Raum für berührende Solo-Auftritte wie auch starkeJohannes Revue-Nummern lassen.“
Gießener Allgemeine, 25.09.2023